Sculpture

Schamotton

Meine eigentliche Kunsthochschule war – neben der Zagreber Akademie –die alte Ziegelfabrik Zagorka in der Nähe von Zagreb. Dies war gleichzeitig auch mein erstes Atelier. mehr...
Dort habe ich knapp zehn Jahre lang an meinen Schamttton-Skulpturen gearbeitet. Dank der außerordentlichen Qualität des Tons, gemischt mit gemahlenen Steinen (Schamott), sowie der alten Technologie der Fabrik, die einen großen Ofen hatte, der Temperaturen von über 1200°C erreichte und vor allem Dank der Hilfsbereitschaft und Freundlichkeit der Arbeiter konnte ich mehrere Serien großer Skulpturen fertig stellen. Diese Skulpturen sind der Großteil meines künstelrichen Opus vor meinem Umzug nach Köln im Jahre 1989.

Zarte Geometrie

Die Künstlerin bevorzugt einfache Formen und meidet alles bloß Ausgedachte, jede geometrische Strenge. mehr
Es geht ihr um organische Formverläufe, um eine "zarte Geometrie", wie einer ihrer Skulpturenzyklen betitelt war, der Ende der 80er bis Mitte der 90er Jahre entstand. Der Schamottstein ihrer frühen Skulpturen war ein passender Werkstoff für die klare Formgebung, durch die sich ihre Kunst noch immer auszeichnet. In der Bildhauerei ist Schamott ein selten gebrauchtes Material. Am prominentesten hat es wohl Eduardo Chillida eingesetzt, der es in den 1970er Jahren für sich entdeckte. Schamott ist üblicherweise ein reines Gebrauchsmaterial zur Auskleidung von Öfen. Es weist schon per se auf elementare Kulturstufen des Menschen hin: die Beherrschung des Feuers zur Heizung und Nahrungsbereitung oder die Technologie des Stein- und Ziegelbrennens als Grundlage des Häuser- und Städtebaus.

Peter Lodermeyer